03.02.2022

Im unsteten lauf des seins

von: Katalin Jesch

an den mauern entlang türen finden
über reißenden strome brücken ziehen
das leben das wir haben
leben frei doch in regeln
vorausschauen trauen schritte setzen
im lauf der dinge im rätselhaften chaos
die liebe das friedliche in augenblicken spüren

wer kennt uns wie wir sind und waren
die sehnsucht die hoffnung das tun
außerhalb der zeit wird uns zuteil was kommt und alles was vergeht
auch wenn wir fremde sind unsere sprache nicht sprechen
nichts von uns wissen doch wir haben ein gemeinsames ziel
das nie vergeht wir suchen im ganzen wellenden leben
frieden im eigenen hafen

wir schattenrisse eine unbekannte summe der jahre
vergehen in der trügerischen konsequenten zeit
abgemessen mit worten abgewogen
sichtbar doch unaufhaltbar im unsteten lauf des seins
schicksale wandeln uns
auch der bleibende wille wenn wir erkennen
„es gibt keinen weg zum frieden, denn frieden ist der weg“

bis zum zukunftsende unserer vorstellungen
in wirklichkeiten verwandeln auch wenn wir wissen
wir sind blätter am baum im lauf der jahreszeiten
schneeweiß grüngelb rotbraun bevor wir
schwarzgrau gegen das licht fliegen
unser ist was wir sind
wir sind in uns frei

Erschienen 2020 in der 3.Anthologie „Lesen für den Frieden“ - Chiemgau-Autoren e.V.-

Lesen für den Frieden | Chiemgau Autoren e.V. (chiemgau-autoren.de)
Lesung:Sonntag, 06. Februar, 19 Uhr, Evang.-Luth. Kirche PrienInfo zur Autorin:
Katalin Jesch | Chiemgau Autoren e.V. (chiemgau-autoren.de)

wort.kraft.stoff | Schreibwerkstatt (wordpress.com)

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